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Ötztal Tourismus

„Winterurlaub bereits gebucht“

Thorsten Kirstges

16.11.2020

Als Professor für Tourismusmanagement an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven verfolgt und analysiert Dr. Thorsten Kirstges die aktuellen Entwicklungen der Branche. Undifferenzierten Reisewarnungen erteilt er eine deutliche Absage. Zudem sieht er einen sicheren Winterurlaub auch in diesen Zeiten gegeben und plädiert für eine Rückkehr der Normalität beim Reisen.

Winterurlaub trotz Corona: Was ist Ihre Prognose bzw. weshalb glauben Sie daran?


„Also ich habe für unsere Familie bereits den Skiurlaub in Österreich für Anfang Januar gebucht! Wir freuen uns darauf und haben keine Sorge, dass wir dort ein höheres Infektionsrisiko als beispielsweise an der Schule bzw. Hochschule haben. Und ich bin optimistisch, dass viele andere Reisewillige dies auch tun werden. Denn die Gefahr, mich in einer kleinen familiären Unterkunft in Österreich mit Corona zu infizieren, sehe ich als nicht höher an als bei einem Aufenthalt in einer deutschen Großstadt. Und Skifahren ist eine der entspannendsten Urlaubsarten, weil man sich bei der sportlichen Bewegung in schöner Natur ganz auf die Abfahrt konzentriert und so sofort den Kopf frei bekommt. Allerdings denke ich schon, dass es im Vergleich zu ‚normalen‘ Jahren insgesamt weniger Winterbuchungen geben wird.“

„Ich habe meinen Skiurlaub in Österreich gebucht und keine Sorge, dort ein höheres Infektionsrisiko als an der Hochschule zu haben.“

Kann Covid-19 die Reiselust der Deutschen hemmen?


„Ja, das hat es in den vergangenen Monaten bereits. Genauer gesagt sind es die Maßnahmen der Regierungen, die einem das Reisen verleiden. Wenn ich nicht sicher sein kann, ob die Regierungen während meiner Reise mal wieder die Maßnahmen ändern, Auflagen macht, Quarantäne und Testpflichten auferlegt etc., dann führt diese Unsicherheit zu einem Rückgang der Nachfrage. In normalen Jahren machen ca. drei Viertel der Deutschen mindestens eine längere Urlaubsreise. 2020 dürfte dieser Wert deutlich niedriger liegen, ich schätze mal 50-60 Prozent. Und die Deutschen machen im Durchschnitt 1,3 längere Reisen pro Jahr, plus Kurzreisen – auch dieser Wert dürfte 2020 niedriger ausfallen. Die Situation für die gesamte Branche ist seit Monaten katastrophal, die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen retten die Branche nicht, und wenn die Politik nicht bald die faktischen Reiseverbote und das Angstmachen beendet, werden tausende von Unternehmen und Arbeitsplätze verschwinden, ohne dass dadurch das Infektionsgeschehen wesentlich verbessert wurde.“
 

Welche Schutzmaßnahmen erwarten Sie sich für einen sicheren Wintersporturlaub?


„Bereits vor Monaten habe ich gesagt, dass es hinsichtlich des Gesundheitsschutzes nicht darauf ankommt, wohin man reist, sondern wie man sich dabei verhält. Ein isolierter Ferienhausurlaub in einem Gebiet, das von der Regierung als Corona-Hotspot ausgewiesen ist, weil es in einer Stadt der Region hohe Infektionszahlen gibt, ist weniger riskant als eine Partynacht oder das U-Bahn-Fahren in Berlin. Erst langsam gewinnt diese Erkenntnis auch bei den Virologen, die die Verhaltensmaßnahmen diktieren und bei den Politikern, die sehr einseitig auf diese hören, Boden. Im Skiurlaub bin ich fast ganztägig an der frischen Luft, die Sessellifte nutze ich meist zusammen mit meinen Mitreisenden, Handschuhe und einen Mundschutz in Form von Schal und Helm habe ich ohnehin, beim Langlauf bin ich quasi isoliert. Die Unterkünfte gerade in Österreich sind meist klein, so dass nicht allzu viele Menschen ‚aufeinanderhängen‘. Die üblichen Hygienemaßnahmen setze ich dort voraus. Verzichten sollte man auf Après-Ski-Partys in engen Räumen – dieser Spaß sollte entfallen. Es gibt in den Skigebieten meist Ärzte; ein durch diese - kostenlos, da vom Skiort finanziert - angebotener Corona-Schnelltest bei Einreise und am Tag vor der Abreise könnte ein zusätzliches Element sein, um die gefühlte Sicherheit zu erhöhen.“

„Es kommt nicht darauf an, wohin man reist, sondern wie man sich dabei verhält.“

Welche Tipps haben Sie für die Ötztaler Tourismusbetriebe, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern?


„Die Corona-Thematik ansprechen und nicht versuchen, diese zu verschweigen. Dokumentieren und dem Urlaubsinteressierten kommunizieren, wie gering das Infektionsrisiko bei einem geeigneten persönlichen Verhalten ist. Vorgenannte Maßnahmen umsetzen. Kostenlose Stornierungsmöglichkeiten für den Fall von Corona-Ausbrüchen im Ort anbieten. Offene Sessellifte eher als geschlossene Skigondeln anpreisen, in Skigondeln zumindest deutlich weniger Gäste zulassen. Après-Ski-Partys, Skischulevents etc. zumindest innerhalb von geschlossenen Räumen untersagen.“