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Ötztal Tourismus

„Sicherheit vermitteln und entschleunigen"

Bernhard Riml

12.05.2020

Interview mit Bernhard Riml, Obmann von Ötztal Tourismus, über Lehren aus der Krise, neue Perspektiven und Chancen.

Wie haben Sie die behördlich verordnete Schließung persönlich erlebt?


Die Situation war sehr hektisch. Innerhalb einer Stunde mussten wir alle unsere Sportgeschäfte schließen. Aufgrund mangelnder Informationen herrschte totale Unsicherheit. Sowohl bei uns, als auch unseren Mitarbeitern und Kunden.

Welchen Kommunikationsbedarf gab es in ihrer Funktion als Obmann von Ötztal Tourismus?


Von meiner Seite hielt sich dieser in Grenzen, da es bei uns seit jeher üblich ist, von einer Stelle zu informieren. Die relevanten Informationen haben Direktor Oliver Schwarz und Marketingleiterin Carmen Fender immer aktuell mit Mailings an Mitglieder und Mitarbeiter weitergegeben.
 

Mit welchen Maßnahmen unterstützt Ötztal Tourismus seine Mitglieder?


Als Sofortmaßnahmen verzichten wir auf die Provision bei unserer Online-Buchungsplattform, geben individuelle Hilfestellung durch die Vermietercoaches und informieren schnell und transparent. Beispielsweise bei der Absage von Veranstaltungen oder dem Betriebsstart von wichtigen Leistungspartnern wie den Bergbahnen. Zudem sehe ich den Verband in Zeiten wie diesen als Impulsgeber, der motiviert und positives Denken im Hinblick auf einen Neustart erzeugt.
 

Die Corona-Krise wird unweigerlich zu ökonomischen Einschnitten führen. Wie ist ihre Prognose? Auf welche Stärken kann das Tal aufbauen?


Ob wir mit einem „blauen Auge" davonkommen, lässt sich schwer einschätzen. Manche Bereiche trifft es mehr, andere vielleicht weniger. Ich glaube, dass gerade die sportaffine, jüngere Generation wie Biker schon wiederkommt, sobald sie wieder reisen kann. Diese Gruppe will raus aus den Städten und ihrem Hobby nachgehen. Natürlich hängt das davon ab, ob sie arbeiten und Geld verdienen können. Die langjährigen Stammgäste schätzen unsere Natur und werden wieder zurückkehren, davon bin ich überzeugt.
 

Welche Chancen sehen Sie für die mittel- bzw. langfristige Zukunft im heimischen Tourismus?


Ob Sommer oder Winter: Wir verfügen über eine schöne Natur in Kombination mit einer Vielzahl von möglichen Aktivitäten. Für die Zukunft ist es wichtig, dass wir Sicherheit vermitteln und auch ein wenig entschleunigen, verbunden mit einer Abkehr vom gewohnten höher, schneller, weiter und mehr. Das bedeutet aber nicht - wie allgemein angeraten - einen kompletten Wandel in Richtung sanften Tourismus. Damit können wir unsere Betten nicht füllen und es wird auch nicht gelingen Ski- und Snowboardfahrer in Schneeschuhwanderer zu verwandeln. Das zufriedene Gefühl nach einem schönen Skitag kann man dem Gast nicht nehmen. Zudem befinden wir uns in einer guten, ganzjährigen Ausgangsposition. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren heimischen Leistungsträgern, etwa im Sommer bei der Ötztal Card oder im Winter mit der gemeinsamen Skipasslösung.
 

Hat das Ötztal einen Startvorteil gegenüber anderen Destinationen durch das Investitionsprogramm der letzten Jahre und dem damit verbundenen Infrastrukturangebot?


Ich denke schon, dass wir aufgrund der zahlreichen Projekte sehr gut aufgestellt sind. Vor allem auf die Vielfalt der Maßnahmen dürfen wir stolz sein. Ob Ötztaler Radweg, Bike Republic Sölden, laufende Sanierung und Ausbau des Wanderangebots, Naturparkhaus oder die Großinvestitionen unserer heimischen Bergbahnen mit Motorradmuseum, 007 ELEMENTS und WIDIVERSUM. Eines dürfen wir dabei aber nie außer Acht lassen. Wir müssen gute Gastgeber sein und uns um unsere Gäste bemühen.
 

Welchen Stellenwert haben in diesen Zeiten leistungsfähige Partner wie die Bergbahnen in Form der etablierten Arbeitsgemeinschaften oder die Ötztaler Gemeinden?


Diese Form der Zusammenarbeit wird gerade jetzt noch mehr an Bedeutung erlangen. Gemeinsam sind wir stark. Dazu zählt auch die Arbeit in Sachen Verkehrslösung fürs gesamte Tal. Hier müssen wir dranbleiben und lernen. Was alles geht, haben wir in den letzten Wochen erlebt, das war zu viel an Verkehrsberuhigung. Ein Mittelweg ist das Ziel.
 

In der Politik wird aktuell gerne der Begriff einer „neuen Normalität“ verwendet. Welche Lerneffekte können wir durch diese Ausnahmesituation mitnehmen? 


Ich fürchte mich vor einem schnellen Vergessen sobald sich die Lage wieder verbessert hat. Deshalb gilt es aufzupassen, nicht in gewohnte Handlungsmuster zurückzufallen. Mein persönlicher Wunsch ist es, dass wir heuer in gewohnter Manier – wenn auch mit gewissen Einschränkungen - wieder mit dem Skiweltcup-Auftakt in die Wintersaison starten.